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Die einzelnen Arbeitsschritte mögen dir zunächst in der Reihenfolge etwas durcheinander
vorkommen.
Sie sind es aber nicht!
Sondern zahlreiche meiner Versuche haben ergeben, dass sie in der von mir geschilderten Weise und Abfolge am sinnvollsten auszuführen sind.
Als nächstes Legen wir den Verlauf der Nähte und den Abstand der Nahtlöcher fest.
Da Du wahrscheinlich über keinen Rillenzieher verfügst übertrage einfach die Nahtlinien aus meiner Zeichnung auf das
Leder.
Anschließend und das ist wichtig, fährst Du die Naht-Linien mit einem Falzbein unter stetig zunehmendem Druck mehrmals nach.
Wenn Du hier nicht sorgfältig vorgehst, bekommst Du keine saubere Naht und der Gesamteindruck der Arbeit ist
hinüber.
Denn exakt in dieser Nahtlinie verläuft nachher auch der Faden. Also nochmals. Hier ist genauestes Arbeiten angesagt.
Bei der nun folgenden Anlage der Nahtlöcher gilt das Gleiche wie zuvor.
Du kannst nicht genau und sauber genug arbeiten!
Zuerst stellst Du den Stechzirkel auf einen Spitzen- abstand von 3-4 mm ein.
Größer oder kleiner sollte es wegen der Optik der späteren Naht nicht sein.
Nun musst du überlegen, wo Du mit der Naht beginnst.
Du musst die Naht nämlich auf beiden Seiten der zu vernähenden Teile exakt deckungsgleich anlegen, sonst passen die Teile nicht genau übereinander und wieder ist der Gesamteindruck futsch.
Also, Du stichst den Zirkel an den angegebenen Punkten ein und greifst exakt den immer gleichen Abstand der Nahtlöcher
ab.
Anschließend und auch das ist sehr wichtig, zählst Du die herzustellenden Nahtlöcher ab und vergleichst ob es auf beiden
Teilen exakt gleich viele sind.
Wenn dem so ist hast Du alles richtig gemacht. Wenn nicht lege beide Teile aufeinander und schau nach wo das Problem liegt.
Da ich mir die Prozedur mit dem Zirkel auf Dauer ersparen wollte, legte ich mir einen Prägeroller mit austauschbaren Rädchen für unterschiedliche Weiten der Nahtlöcher zu.
Dieser erleichtert die Arbeit doch kolossal und die Zeitersparnis und die zu erzielende Genauigkeit durch dieses Werkzeug ist dabei auch noch beachtlich.
Zunächst einmal rein informativ und teilweise dem Ablauf vorgegriffen:
Ein Profisattler würde natürlich die Löcher traditionell mit der Ahle vorstechen und dann zeitgleich auch die Naht anlegen.
Wie das gehen soll?
Ganz einfach der Profi spannt die zu vernähenden Teile in einer zwischen seinen Beinen befindlichen
Holzzwinge ein.
Dabei hält seine rechte Hand (vorausgesetzt er ist Rechtshänder, ansonsten natürlich anders herum) die Stechahle und eine Nadel, die Linke die andere Nadel mit dem zwischen den Nadeln durchgehenden Faden.
Nun wird in einer flüssigen Bewegung mit Rechts das Loch gestochen anschließend nach einer eleganten Schwenkbewegung der Hand die Nadel ebenfalls durch das rechte Loch geschoben und anschließend in der selben Bewegung von Links das Gleiche.
Dabei wird ebenfalls noch in der Bewegung übergegriffen und der Faden stramm gezogen. Anschließend wiederholt sich das Ganze bis die Naht fertig gestellt worden ist.
Wenn man dabei zuschaut sieht dies schon sehr elegant und beeindruckend aus.
Nur ist diese Art der Verarbeitung nur etwas für den ausgebufften Profi und nicht für uns Hobbysattler geeignet.
Wir bzw. Du gehst daher wie folgt vor.
Nachdem Du deine Löcher vorgezeichnet hast, legst Du das Lederteil auf eine weiche Vorlage (ein altes Telefonbuch wäre z.B. eine prima Idee).
Dann stichst Du exakt vertikal die Ahle durch die vorgezeichneten Löcher.
Sollte das zu schwer gehen, kannst Du auch vorsichtig mit dem Hammer nachhelfen.
Aufgepasst! Die Löcher an den unteren Nahtkanten am Vorderteil (Seite und Boden), werden nicht vertikal
sondern im Winkel von 45 Grad zueinander gestochen.
So werden die Teile nachher auch vernäht und nur dieser Winkel gewährt, dass die Kanten sauber aufeinander stoßen.
Eine andere Methode die Löcher herzustellen ist mittels eines Hobbybohrers wie z.B. dem Dremel oder
Proxxon.
Diese bevorzuge ich.
Und zwar wegen der gleichgroßen, durch die Stärke des Bohrers (1 – 1,5 mm) vordefinierten, Löcher.
Die sich wegen der Materialwegnahme auch nicht wieder schließen können.
Dies bedeutet auch einen deutlich niedrigeren Kraftaufwand beim anschließenden
vernähen.
Und nicht zuletzt es geht auch deutlich schneller.
Diese Vorteile haben mittlerweile auch Schuhmacher erkannt wie ich unlängst in einer Werkstatt feststellen konnte, wo auch so ein Tool zum Einsatz kam.
Du hast also die Wahl.