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Teil 6: Oberfläche versiegeln und Beschläge anbringen

 

Die Oberfläche wird versiegelt und gebürstet



Zunächst muss alles gut durchtrocknen!


Am Besten über Nacht liegen lassen, oder wenn Du ungeduldig bist in den Backofen bei max. 40 – 50 Grad.

Auch ein Haarfön kann nützliche Dienste leisten.


Nur unter keinen Umständen auf die Idee kommen das Ganze in der Microwelle zu trocknen. Hab ich einmal versucht. Anschließend kam dann der Mülleimer zu seinem Recht.


Nun denn.


Um dein fertig in das Leder punzierte Muster zu fixieren und wettertauglich zu machen, muss die Oberfläche des Leders zwingend versiegelt werden.


Hierzu benötigst du ein entsprechendes Wachs.


Zuvor könnte man das Ganze auch noch in einem anderen Farbton mit entsprechender Lederfarbe oder Beize einfärben, das würde aber die Punzierung zum Teil überdecken.


Deshalb lassen wir diese Möglichkeit hier außer Acht. Zumal das gleichmäßige Einfärben, von Naturleder eine der schwierigeren Aufgaben ist und einiges an Übung erfordert um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu zeitigen.


Wir belassen es daher beim Versiegeln mit Wachs.


Das Leder wird im Laufe der Zeit sowieso noch nachdunkeln und einen entsprechenden Farbton erhalten.


Alternativ kannst Du dir allerdings auch einen von diesen praktischen Schuhreinigungsstiften mit Vorratstank und oben aufgesetztem Schwämmchen von z.B. Erdal kaufen.

Den gibt es in verschiedenen Farben und er ist hervorragend für die Pflege bzw. zum abtönen von Leder geeignet.

 

Um das Leder nun mit Wachs zu versiegeln hast Du auch wieder verschiedene Möglichkeiten.


Entweder Du verwendest ein für diesen Zweck auf dem Hobbymarkt ein speziell angebotenes Wachs (sehr teuer und für meinen Geschmack zu glänzend), oder Du verwendest wie ich eine Glattleder Pflege z.B. von Polyboy (günstig und erfüllt m.E. den gleichen Zweck).


Dieses Mittel trägst Du gleichmäßig und ich betonte dabei gleichmäßig, mittels eines Pinsels oder besser eines Schwämmchens unter kreisenden Bewegungen auf das Leder auf.


Pass ja auf ,dass an keiner Stelle Nasenbildung ähnlich wie bei zu dick aufgetragener Farbe entsteht.


Das gibt sonst hässliche Flecken und die bekommst Du nicht mehr raus (Gesamteindruck da ist er wieder). Und noch eins mehrere dünne Schichten sind besser als eine Dicke.


Der Auftrag erfolgt auf alle Teile und zwar sowohl auf die Vorder- als auch auf die Rückseite. Und ja nicht die Kanten vergessen.

 


Die Wachsversiegelung wird mit einem Pinsel aufgetragen

 

Sollte aus Versehen zu viel Wachs auf die Oberfläche gekommen sein.

 

Kannst Du dieses auch mit einem Lappen mit Waschbenzin wieder Rückstandsfrei entfernen. Nur die schon erwähnten Flecken bekommst Du auch damit nicht mehr raus.


Ist wieder alles gut durch getrocknet, Trocknungsmöglichkeiten wie vor, erfolgt das vorläufige Finish.


Dazu nimmst Du am besten eine Schuh- oder Kleiderbürste mit Naturborsten und bürstest das Ganze unter kreisenden Bewegungen kräftig auf.


Du wirst sehen, es entsteht ein dezenter Glanz. Du musst nur vorsichtig sein, dass Du keine Streifen in die Oberfläche bürstest.


 

Die Oberfläche wird mit Schuhbürste poliert. Dezenter Glanz entsteht

 

 

Beschläge anbringen

 

Als nächsten Schritt musst Du die Verschlüsse (Druckknöpfe) anbringen und die Halteschlaufe auf der Rückseite anbringen.


Dies alles muss vor dem vernähen geschehen, weil Du anschließend an diese Stellen nicht mehr heran kommst.


Zunächst die Druckknöpfe.


Am besten Du verwendest solche, wie z.B. von der Firma Prym angeboten. Hier das Modell für Sport + Camping im Durchmesser 15 mm. Nur diese taugen für unsere Zwecke, weil mit Ringfeder versehen und stark genug für unser Material.


Warum diese? Ganz einfach.


In jeder dieser Packungen liegt auch schon das Werkzeug mit dabei, dass Du zum vernieten der Knöpfe brauchst.


Der Nachteil dabei ist aber, dass es sie nicht einzeln gibt und sich in einer Packung 10 Knöpfe befinden und diese auch nicht ganz billig (so um die 8,00 € je nach Anbieter) sind.


Natürlich gibt es auch andere Knöpfe, aber dafür ist dann eine Spindelpresse mit Einsätzen oder spezielles Schlagwerkzeug von Nöten. Und das wird dann richtig teuer.


Wahrscheinlich eine meiner nächsten Anschaffungen.

Das gleiche gilt natürlich auch für die benötigten Nieten. Leider hier gibt es diese auch nur in Großpackungen.


Alternativ kannst Du die Gürtellasche natürlich aufnähen, dann sparst Du dir zumindest die Nieten.

Dennoch möchte ich kurz beschreiben wie Du beides richtig und einfach anbringen kannst.


Zuerst der Druckknopf. Er besteht aus vier Teilen. Immer zwei zusammen bilden eine Einheit.


Die Knopfeinheit besteht aus dem außen sichtbaren Knopf und dem Einsatz mit der Ringfeder.


Diese Knopfeinheit nietest Du auf die Deckellasche des Etuis. Dazu nimmst Du die Halterung aus der Prym-Packung, wie in der dort beigefügten Anleitung beschrieben, und drückst die beiden dafür passend Matrizeneinsätze (insgesamt sind es ebenfalls 4) in die Halterung.


Dann steckst Du die Knopfober- und die Unterseite (darauf achten, dass der Knopf auf der Oberseite des Leders zu liegen kommt) mit der Ringfeder durch das zuvor passend ausgestanzte Loch in deiner Deckellasche zusammen.


Dann umschließt Du mit der wie zuvor bestückten Halterung das Ganze und spannst es vorsichtig in einen Schraubstock ein.


Wenn Du keinen hast, dann kannst Du auch wie in der Packungsanleitung beschrieben, das Ganze mit vorsichtigen Hammerschlägen vernieten.


Der Schraubstock ist allerdings besser, weil mit Ihm kontrollierter gearbeitet werden kann.

Im Prinzip funktioniert er wie eine improvisierte Spindelpresse.


So mache ich das bisher und das mit gutem Erfolg. Jedenfalls konnte ich noch keine Unterschiede zu maschinell angebrachten Druckknöpfen und meiner Methode feststellen.


Noch zu erwähnen wäre, dass es auch Revolverzangen gibt in die die Prym-Matrizeneinsätze passen. Das bedeutet aber wieder eine zusätzliche Anschaffung und Kosten.


Mit der Halte- oder Naseneinheit verfährst Du wie ich es oben beschrieben habe. Diese Teile kommen mit der Nase nach außen (Lederoberfläche) in das vordere Lederwerkstück des Etuis und werden wieder mit der Halterung und den passenden Matrizeneinsätzen zusammengedrückt.


Das Ganze liest sich sehr viel komplizierter als es ist.


Tatsächlich geht es ganz einfach.


Nur ist es eben ärgerlich, dass es die Druckknöpfe nicht einzeln gibt.


Wie zuvor schon mehrfach erwähnt, bevor Du es am Werkstück versuchst, übe das Ganze zunächst einmal an einem Rest. Auch wenn Du dabei ein Druckknopfpaar opfern musst.

 


Die Druckknopfeinheit im Matrizenhalter System Prym


Mit den Nieten hast Du es sogar noch einfacher.


Du fixierst einfach die Gürtellasche auf der Rückseite des Etuis, steckst die vier Nietenpaare durch die ausgestanzten Löcher zusammen, legst das Werkstück mit der Innenseite des Etuis nach oben auf eine feste Unterlage und klopfst die Nieten mit dem Hammer mit vorsichtigen Schlägen zusammen.


Ich benutze hierzu ein Rundstahl aus der Kruschtelkiste, den ich mir passend zurecht gemacht habe als Schlagmatrize.


Eine M16 Maschinenschraube kannst Du dafür auch nehmen oder falls vorhanden natürlich den Schraubstock.

 


Die Rückenlasche wird angenietet

 

 

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© Harald Dürr