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Teil 7: Die einzelnen Teile werden vernäht

 

 

Das Etui wird vernäht



Ein Wort zu Naht, Nadel und Faden zuvor.


Nachfolgend wirst Du zuerst lernen, wie eine richtige Sattlernaht ausgeführt wird.


Sämtliche heute angebotenen und maschinell gefertigten Lederwaren, verfügen leider über keine hochwertigen Nähte.


Denn die gute alte Sattlernaht kann maschinell nicht gefertigt werden.


Worin liegen eigentlich die Vorzüge der Sattlernaht. Nun ganz einfach gesagt, da sie doppelt ausgeführt wird, ist sie nahezu unkapputbar.


Selbst wenn unwahrscheinlicher Weise einmal ein Faden reisen sollte, wird die Naht immer noch vom Zweiten zuverlässig zusammengehalten.


Maschinennähte können das nicht leisten, da es sich immer um eine Naht mit einem Faden handelt. Reisst dieser, geht die Naht zwangsläufig auf.


Wie sieht den nun die Sattlernaht aus bzw. wie wird sie ausgeführt.


Am besten ist dies durch dienachfolgenden Fotos zu erklären.

 


Beginn des Vernähens

 

Bei der Sattlernaht handelt es sich im Prinzip um einen Faden mit einer Nadel an jedem Ende.


Am Anfang der Naht wird dieser durch das erste Nahtloch der zu vernähenden Teile gezogen.

 


 

Nun wird der Führungsfaden durch das zweite Loch in der Nahtreihe geführt.

 


 

Anschließend wird der zweite Faden von der anderen Seite durch das selbe Loch geführt.


Das setzt sich dann in jeweiligem Wechsel fort, bis das Ende der Naht erreicht worden ist.


Wobei immer der Führungsfaden als erster durch das Loch hindurch gezogen wird.


Dabei wird nach dem Durchführen des Fadens durch jedes zweite Loch der Faden kräftig angezogen. Dadurch entsteht eine kräftige doppelte Naht.


Ist schließlich das Ende der Naht erreicht, werden ein bis zwei Löcher im gleichen Wechsel zurück genäht und der überstehende Faden abgeschnitten.


Das Zurücknähen verhindert zuverlässig, dass die Naht am Ende aufgehen kann. Ganz vorsichtige geben auf diese Abschlußverbindung noch einen Tropfen Sekundenkleber.

 


Die fertige Naht

 

 

 

Ein paar "kleine Helferlein"

 

Da beim Anziehen des Fadens dieser gerne in die Haut einschneidet, ist es eine gute Idee wenn Du dir aus Lederresten ein paar Schutzüberzüge für deine Finger fertigst.


Ebenfalls ist eine kleine Zange sehr nützlich, wenn eine Nadel einmal partout nicht durch ein Loch möchte.


Als Nadel kannst Du natürlich die speziellen Sattlernadeln (geeigneter Fachhandel) verwenden. Habe ich Anfangs auch immer so gemacht.


Mittlerweile benutze ich aber nur noch Stopfnadeln, diese sind überall (z.B. Baumarkt) zu bekommen und kosten nicht viel.


Sie halten allerdings nicht so lange und Du musst sie stumpf schleifen.

Da der Faden nämlich immer wechselseitig durch das Nahtloch läuft, nähst Du ansonsten ständig durch den bereits hindurch gezogenen Faden.


Das führt dann dazu, dass Du beim kräftigen Anziehen diesen Faden jedes mal aufreißt.


Deshalb unbedingt stumpfe Nadeln benutzten. Ein nützlicher Nebeneffekt, deine Finger werden es dir auch danken.


Als Faden kannst Du natürlich starkes Garn verwenden.


Wesentlich besser (und leider auch teurer) ist der sogenannte Forellenfaden. Dieser wird auch von den Schuhmachern verwendet.


Der synthetische Faden ist mehrfach verflochten und dadurch unheimlich Reissfest und widerstandsfähig.

 

 

Der Forellenfaden in starker Vergrößerung

 

Bitte verwende keine gewachsten Fäden.


Wenn Sie auch immer wieder als das Non-Plus-Ultra angeboten werden, halte ich Sie dennoch für blanken Unsinn.


Tatsächlich hat sich mir ihr praktischer Nutzen bis heute in keiner Weise erschlossen.

Im Gegenteil. Bei der Verarbeitung klebt das Zeugs ständig an den Fingern, fühlt sich unangenehm an, lässt sich schlecht vernähen und setzt sich bei z.B. hellen Fäden durch das Wachs während des Vernähens so mit Schmutz zu, dass die fertigen Nähte richtig schmuddelig wirken.


Da wir das fertige Werkstück sowieso nochmals mit Wachs behandeln, werden auch die fertigen Nähte gewachst. Daher können wir auf im Vorfeld gewachsten Faden getrost verzichten.


Nun genug der Theorie.


Machen wir, bzw. Du weiter.


Als erstes legst Du nochmals die Teile übereinander und überprüfst die Anzahl und die Lage der Löcher. Jetzt kann noch so ziemlich alles korrigiert werden. Anfangs sagte ich ja. Leder verzeiht ziemlich viel.


Das habe ich nicht nur so dahingesagt sondern das stimmt in der Tat. Stell dir zum Beispiel mal vor Du hast ein Loch nicht exakt deckungsgleich zu seinem Pedant auf dem anderen Teil gestochen.


So stichst Du daneben einfach ein Neues feuchtest den Bereich um das Alte an und rückst es vorsichtig mit dem Falzbein zu.


Ich garantiere dir, wenn Du es sauber machst wirst du hernach nichts mehr von dem alten falschen Loch sehen, wenn es nicht eh von der darüber verlaufenden Naht verdeckt wird.


Aber mit dieser Methode und durch anschließendes Drücken und Wenden, lassen sich Kratzer, kleine Löcher und Druckstellen, ja sogar verpatzte Punzierstellen wieder reparieren.


Doch weiter im Konzert. Nimm also die beiden verbliebenen Teile, nach dem Annieten der Gürtellaschen sind es nur noch zwei und falte das Vorderteil.


Falte es so, dass es exakt auf das Rückteil passt. Alle drei Seiten nach innen, so dass ein Rechteckquader entsteht. Die Nahtleisten klappst Du nach außen.

 

 

Vorder- und Rückenteil werden miteinander vernäht

 

Schneide dir zunächst den Faden zurecht.


Wenn Du die 4-fache Länge der gesamten umlaufenden Außennahtstelle von der Spule abtrennst, hast Du genügend Faden für die drei auszuführenden Nähte.


Beginne also mit dem Nähen wie oben erklärt, an der oberen Nahtstelle auf einer beliebigen Seite und arbeite dich rund um das ganze Etui bis Du am Ende der Nahtstelle auf der anderen Seite angekommen bist.


Von dort, Du erinnerst dich, nähst Du in diesem Fall wieder zwei Löcher zurück und schneidest den überstehenden Faden ab.


Nun bringst Du durch drücken das Ganze in Form und wendest deine Aufmerksamkeit den zwei noch zu vernähenden Stellen am Boden der Seitenteile zu.


Diese drückst Du ebenfalls in Form und vernähst sie wie zuvor erlernt. Am Schluß feuchtest Du die beiden Nahtstellen und deren Kanten mit Wasser vorsichtig an und modellierst sie mit dem Falzbein in Form.

 


Nach dem Vernähen

 

Hast Du bis hierhin alles richtig gemacht, müsste dein Ergebnis wie oben aussehen.


Im Prinzip hast Du es bis auf ein paar abschließende Arbeiten geschafft und das gute Stück liegt weitgehend fertig vor dir.

 

 

 

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© Harald Dürr